Mittwoch, 22. Februar 2012

Kunst - eine bewusstseinstheoretische "Legitimation"



Doch das Bild der Welt der blossen Automatismen, der schieren Bewusstlosigkeit zu zeigen, ist eine hehre Aufgabe der Kunst: Die Augen des Bewusstseins auf die Welt jener „Automaten“ zu werfen, die in Wirklichkeit Menschen sind. So gesehen kann die Kunst retten. Sie dient als Transmitter und Spiegel zwischen dem kollektiven und dem individuellen Bewusstsein. Darum weinen wir auch, sind gerührt, wenn wir mit echter Kunst konfrontiert werden, weil einen Moment lang unser individuelles Bewusstsein uns durchdringt, ohne dass wir etwas dazu beigetragen hätten. Durch Spiegelung. Wir fühlen uns transformiert. Neu geboren. Wach. Das Geschenk der Kunst. 


© 2012, Marc Oberer - "Schreiben und Kreativität"

Ist diese "Definition" zu eng? 

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