Samstag, 25. Juni 2016

"Von der Notwendigkeit guter Fundamente"

Wie du die Sache angehst, so wirst du sie auch beerben


Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.
(Anton Bruckner, österreichischer Komponist)


Grossbritannien verlässt die Europäische Union. - Ist das die Rache der britischen Stimmbürger dafür, dass es die EU lange an demokratischer Legitimation hat mangeln lassen?
Seit Januar 2015 schreibe ich an einem Buch. - Wann es fertig sein wird? Wie soll ich das wissen? Fertig wird es sein, wenn der Prozess zuende ist.

Der bosnische Autor Dzevad Karahasan hat dem Vernehmen nach elf Jahre an seinem historischen Ideenroman "Der Trost des Nachthimmels" über den persischen Astronomen Omar Chayyam und das Seldschukenreich geschrieben. - Die Lektüre sprengte meine Horizonte. Obwohl Karahasan mit "Der Trost des Nachthimmels" sein x-tes Werk vorlegt, ist der Text nahrhaft, reich, frisch und visionär.
Seit April lasse ich mich coachen, um die Marke meiner Schreib- und Achtsamkeitsangebote neu zu erfinden. - Jetzt erst entstehen tröpfchenweise die ersten Texte aus dem Prozess. Es fühlt sich an, als könnte ich ganz bewusst einen Wasserhahn auf- und zudrehen. Und das, ohne dabei einen wertvollen Tropfen Flüssigkeit zu vergeuden.


Dass sich Investitionen in Langfristiges auszahlen, ist meine feste Überzeugung.
Wenn sich manche Entscheidungen einsam und widerspenstig anfühlen, ist dies darum noch lange kein Grund, sie über den Haufen zu werfen.




Mittwoch, 1. Juni 2016

"Rückschau auf den Haiku-Workshop vom 28.5."

Wertvorstellungen bitte an der Garderobe abgeben! 

 

Wer Haikus aus dem Geiste des Zen entstehen lässt, begibt sich in ein Abenteuer. Ein Teil davon verbirgt sich hinter dem Etikett "Freiheit von Werten und Urteilen". So war's auch diesmal beim Haiku-Schreiben vergangenen Samstag an der Malzgasse 9.

Ein Teilnehmer meinte: "Wertfrei zu werden bedeutet ja, dass wir unsere ganze Grundhaltung ablegen müssen."  - Ja, so ist es! --

Ich selbst kam diesmal auch zum Mit-Dichten. Die Erfahrung dieser Haiku-Werkstatt brachte mich zur Hypothese: Nur wenn das Haiku ganz konkret und prägnant ist, kann sich den Lesenden/Zuhörenden hinter dem Ausgesprochenen das Unaussprechliche offenbaren. 

Entstanden aus dem Prozess gezielten Umschreibens:

Kräuselndes Wasser
Berg und Himmel im Spiegel
Schwalben in der Luft

Die poetische Verarbeitung achtsamen Essens klang - beim zweiten Versuch - so:

Gaumen öffnet sich 
Dem ledrigen Fruchtstück
Geduldig und gern


 Das nächste Haiku-Schreiben findet am 20. Mai 2017 statt.