Prozessorientierung
als tätig-ruhendes Herz der Praxis
Was braucht es, damit wir uns in
einem Handwerk als Könner erweisen?
Wir müssen fähig sein, dieses auf eine
flüssige, kohärente Art auszuüben.
Dies führt uns zu Fragen des Prozesses.
Was im handwerklichen Prozess geschieht,
muss uns selbst gemäss sein und zugleich der Sache gerecht werden. Sowohl Angemessenheit wie auch Technik
sind wichtig.
Warum ist es ausserdem so
erheblich, dass Hitze in der Praxis
entsteht, damit die Dinge in Fahrt kommen?
Es ist keine Theorie, sondern eine
bestimmte Qualität von Tun. Und zwar
von Mal zu Mal.
Einübung ist entscheidend. Aber – jedes Mal ist anders.
Damit die Muse sich bei uns
niederlässt, müssen wir ihr den roten Teppich ausrollen. Immer wieder und immer
wieder. Das geschieht nur durch regelmässigen Dienst. Mit Hingabe. Mit Geduld und Beharrlichkeit.
Wir müssen uns der Sache widmen.
So richtig los geht es also erst,
wenn wir uns als Person essentielle Qualitäten aneignen. Wenn wir Tugenden kultivieren.
Es geht nicht nur ums Einsteigen
und Wieder-Einsteigen in den Fluss.
In der Ruhe liegt die Kraft, sagt
man. Was aber ist unsere „tätig-ruhende Mitte“?
Mein Gitarrenlehrer pflegte über
die tägliche Praxis zu sagen: „Nur ein Drittel der Übezeit sollte Technik sein.
Der ganze Rest, zwei Drittel, ist Spielen. Ist Musizieren.“
In der kreativen Mitte ankommen.
Bei einer Ko-Präsenz von Hitze und Entspanntheit.
Fokussiert. Konzentriert. Voll im
Prozess. Ohne einen anderen Gedanken als jenen, ganz bei dem zu sein, was
gerade in diesem Moment geschieht.
So sollte Schreibpraxis sein.