Dienstag, 17. Mai 2016

"Märchen – therapeutisches Schreiben"

Aus meinem entstehenden Praxisbuch


Das Märchen ist zeitlos („Es war einmal“) und muss sich nicht an realistische Begrenzungen halten. In seiner unbedarft-kindlichen Weisheit vermag das Märchen Widersprüche zu versöhnen, seelische Konflikte und „Geheimnisse“ in eine Formel, einen Zusammenhang, in Kohärenz zu bringen.


Wer kennt es nicht, das mutige Geschwisterpaar Hänsel und Gretel, das im dunklen Wald aus Hunger im verführerischen Lebkuchenhäuschen  der Hexe landet, die Menschenkinder frisst. Gretel, ursprünglich ängstlicher als ihr grosser, erfindungsreicher Bruder, vollbringt  endlich die grosse Tat, die böse Hexe im brennenden Ofen zu töten, ehe diese die Geschwister verzehrt. 


Das Märchen als Weggeschichte ist therapeutisch. Der ganz Schwache (Gretel, Gretchen!), der Naive, ist ihr Held. Freundschaft und Liebe weisen den Ausweg. Alles ist heilbar. 

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